Ich kenne meinen Mann seit fast zehn Jahren und schätze ihn sehr. Er ist ein guter Vater für unsere Tochter und entlastet mich trotz seines fordernden Jobs im Haushalt. Doch erlebe ich im Alltag immer wieder, dass ich mich über ihn ärgere: Über den unvollständigen Einkauf (obwohl alles auf der Liste stand), die stehen gelassene Tasse, das nicht gelöschte Licht … Wenn ich meinen Mann darauf anspreche, gibt es oft Streit, den ich eigentlich gar nicht möchte. Doch dann ist es schon zu spät. Ich würde mir wünschen, dass wir hier einen anderen Umgang miteinander finden könnten.
Vielen Dank für Ihre offene Schilderung. In ihrem letzten Satz liegt bereits ein Schlüssel zur Lösung verborgen. Ein neuer Umgang mit solchen Situationen könnte gelingen, indem Sie den Humor als kleiner Helfer in ihre Beziehung einladen. Denn dieser vermag es, zu sich und der Situation Distanz zu gewinnen. Es können Spannungen abgebaut werden, gleichzeitig verschafft er Unbeschwertheit und neue Perspektiven.
Doch was konkret tun, wenn Sie sich beim nächsten Mal über die fehlenden Spülmaschinentabs ärgern? Erst mal durchatmen. Ist zwar zum Aufregen, doch was nützt mir das jetzt. Ist doch beachtlich, dass er heute so früh aus den Federn stieg, die Warteschlange auf sich genommen hat. «Gönnen wir unserem Geschirr doch mal einen schonenden Handwaschgang – bist Du dabei?», könnte eine Idee sein, die Situation kreativ umzulenken. Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie ihrem Mann deutlich entspannter mitteilen, was Sie sich auf Zukunft hin wünschen – sollte Ihnen dies noch ein Bedürfnis sein.
Vielleicht haben Sie Lust bekommen, das Rezept einfach mal auszuprobieren? Humor wirkt wie ein Gewürz, das mehr Leichtigkeit in Ihre Paarbeziehung bringen kann. Menge und Art sollten auf das Gericht, sprich die Situation abgestimmt sein. Wenn Sie zudem beachten, dass das Humorvolle nicht ausgrenzend oder verletzend ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wann geht Ihr Mann wieder einkaufen?
Dieser Bericht ist im Stadtanzeiger Opfikon Glattbrugg erschienen.
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