«Ich bin mit meinem Mann seit 8 Jahren verheiratet und wir haben 2 kleine Kinder (2 & 5 Jahre alt). Schon nach der Geburt unseres ersten Kindes hat sich die Sexualität verändert und ist uns beiden nun im Alltag immer weiter abhandengekommen. Meist bin ich einfach zu erschöpft und möchte schlafen, was meinen Mann sehr frustriert. Wie können wir unsere Sexualität wieder mehr geniessen?»

Das, was Sie beschreiben, kennen die meisten Eltern kleiner Kinder nur zu gut. Die Kinder verlangen einiges an Aufmerksamkeit und Energie ab und am Ende bleibt nicht mehr viel für Sie als Paar übrig. Zudem sind Sie seit der Geburt Ihrer Kinder neben der Rolle als Partnerin auch noch Mutter. Es bedarf einer grossen Anpassungsleistung, zwischen den Rollen zu wechseln – gerade noch hat man die Kinder ins Bett gebracht und nun soll die leidenschaftliche Liebhaberin ausgepackt werden…

Vielleicht finden Sie für sich dennoch Wege, um vom Alltag etwas abschalten zu können, sei es zum Beispiel mit Musik hören, duschen, spazieren gehen, oder ähnlichem. Überlegen Sie sich, wie Sie es schaffen könnten – auch wenn nur für fünf Minuten – mal einen Moment ganz für sich allein zu haben, wo nichts erledigt werden muss, weder als Mami noch als Partnerin.

Neben der Selbstfürsorge ist ein weiterer Tipp ein ziemlich unromantischer: Planen Sie sich feste Zeiten zu zweit ein. Verabschieden Sie sich von der Idee, dass Sex spontan passiert. Wenn Sie am Abend zu erschöpft sind, eignet sich vielleicht mal eine Mittagspause am Wochenende. Oder Sie schaffen es, sich ein ganzes Wochenende als Paar einzuplanen. Denn auch Ihre Partnerschaft braucht die gleiche liebevolle Aufmerksamkeit wie Ihre Kinder und ohne festes Einplanen ist das Risiko hoch, dass Sie gar keine Intimität, in welcher Form auch immer, als Paar erleben.

Es ist übrigens völlig normal, dass sich die Sexualität im Verlauf des Lebens immer wieder verändert. Eine Veränderung macht zwar vielen Angst, beinhaltet aber gleichzeitig dennoch ein grosses Potential sich selbst sowie zusammen im gemeinsamen Gespräch wieder neu zu fragen was für eine Art Intimität Sie beide gemeinsam leben möchten.

Dieser Artikel ist erschienen im Stadt-Anzeiger Opfikon Glattbrugg
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