Seit gut zehn Jahren führe ich eine gut laufende Autogarage, welche ich von meinem Vater übernommen habe. Mchts liegt mir mehr am Herzen, als den Betrieb später unserem Sohn zu übergeben, der in Kürze die Sclude er­folgreich abschliessen wird. Statt, wie angemessen, eine Lehre als Autome­chaniker anzutreten, träumt er davon, Tierpfleger zu werden. Meine Frau be­stärkt ihn auch noch darin, seinen Traum zu verwirklichen. Hätte sie ihm vor Jahren nur nicht diesen Hund ge­kauft, wäre er wohl nie darauf gekom­men. Ich will doch nur sein Bestes.

Zunächst möchte ich Ihnen und auch Ihrem Vater meine Wertschät­zung aussprechen. Einen eigenen Be­trieb zu führen, ist stets eine Heraus­forderung. Sie können auf eine erfolg­reiche Geschäftsübergabe zurückbli­cken; auch daraW: dass Sie Ihren Sohn als Paar miteinander erfolgreich gross­gezogen haben. Mit dieser positiven Erfahrung ist es aus Ihrer Sicht absolut nachvollziehbar, ,venn Sie Ihrem Jungen im Geiste bereits den Schlüssel übergeben möchten. Doch blicken Sie zurück auf die Zeit, in welcher Sie da­mals selbst vor der Berufswahl stan­den. Wie erging es Ihnen? Welche Möglichkeiten standen zur Aus,vahl? Was beeinflusste Ihre Entscheidung massgeblich? Wie wichtig ,varen Ihre Neigungen und Fähigkeiten?
Zurück zu Ihrem Sohn: Interpretieren Sie seinen Traum nicht als gegen Sie persönlich gerichtet, sondern als Aus­druck seiner zumindest derzeitigen In­teressen. Ermutigen Sie ihn dazu, sei­ne Neigungen als bedeutsam anzuse­hen und unterstützen Sie ihn dabei ge­meinsam mit Ihrer Frau. In einem Praktikum könnte er erste Erfahrun­gen sammeln. Dies ist das Beste, was Sie für Ihren Sohn momentan tun kön­nen. Wie gut, dass Sie einen Hund ha­ben: Ich habe mir sagen lassen, er ist ein treuer Begleiter für gute Gesprä­che.

Dieser Bericht ist im Stadt-Anzeiger erschienen.
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