«Meine Frau und ich sind seit acht Jahren verheiratet und haben zwei Mädchen, die 1 und 4 Jahre alt sind. Ich bin 100 Prozent arbeitstätig und meine Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Zunehmend stelle ich nun fest, dass meine Frau abends erschöpft und müde ist. Kaum sind die Mädchen im Bett, zi.eht sie sich zurück und geht meistens früh ins Bett. Mit mir bespricht sie fast nur noch Organisatorisches, andere Gespräche sind kaum mehr möglich. Generell ha­ben wir kaum mehr Zeit miteinander und Unternehmungen finden nur noch mit den Mädchen statt. Ich mache mir Sorgen, dass wir uns bald nichts mehr zu sagen haben und uns entfremden.»

Kleinkinder können mitunter doch recht anstrengend und energieraubend sein, auch wenn sie gewollt und er­wünscht sind. So kann dies für eine Beziehung zur Belastungsprobe wer­den. Denn was sich in der kinderlosen Zeit einfach so ergeben hat, muss nun vermehrt organisiert, manchmal regelrecht geplant werden. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Frau abends mal aufs Sofa einladen, ihr zuhören, wie ihr Tag gelaufen ist, was sie bewegt, womit sie beschäftigt ist? Versuchen Sie heraus­zufinden, warum Ihre Frau sich zu­rückzieht. Teilen Sie ihr mit, wie es Ih­nen geht und worüber Sie sich Sorgen machen. Sagen Sie ihr, dass Sie sich mehr Austausch und Zeit als Paar wünschen. Vielleicht können Sie einen Babysitter organisieren, sodass Sie re­gelmässig zusammen etwas unterneh­men können: ins Kino, an eine Ausstel­lung oder einfach wieder mal in einer Bar ein Glas Wein trinken und auf die neuen Freiheiten anstossen.

Dieser Bericht ist im Stadt-Anzeiger erschienen.
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