Haben Sie dies auch schon einmal er­lebt: Sie sind an einem wunderschö­nen Ort und fühlen sich unglaublich wohl. Es ist nahezu paradiesisch. Sie sind Ihrem Partner oder Ihrer Part­nerin ganz nah und spüren tiefe Vertrautheit. Die Zeit scheint stehenge­blieben zu sein – und plötzlich klingelt der Wecker. Er reisst Sie jäh aus Ihrem Traum heraus, den sie so ger­ne noch weitergeträumt hätten und der Alltag erwartet Sie spätestens wenn Sie auf dem Bettvorleger ste­hen.

Sie könnten zutiefst bedauern, dass der Wecker Ihnen diese Traum­zeit nicht länger vergönnt hat. Oder wie könnten – und dazu würde ich gerne anregen – sich Folgendes überlegen: Welche Träume und Visionen habe ich für unsere Beziehung? Was würde ich gerne zusammen erleben wollen? Wovon träume ich? Vielleicht ist es irgendwann einmal eine Reise um die halbe Welt oder aber ein Wo­chenende zu zweit in einer Landpen­sion. Möglicherweise träumen Sie vom Eröffnen eines gemeinsamen Cafes, dem gemeinsamen Joggen oder dem Geniessen der Pension.

Nehmen Sie sich für einmal die Zeit, Ihre Partnerschaftsträume für die Zukunft auf einem Stück Papier zu notieren. Anstatt sie an einem Bal­lon festzubinden, in die Luft steigen zu lassen und zu warten, bis der Partner bzw. die Partnerin Sie findet: Erzählen Sie davon. Unter Umstän­den ist Ihr Gegenüber überrascht von Ihren Visionen. oder aber Sie kennen sich so gut, dass das Eine oder Ande­re gar erwartet wurde. Ihr Partner bzw. ihre Partnerin wird sich sehr wahrscheinlich darüber freuen wenn auch Sie neugierig auf seine bzw. ih­re Träume sind.

Träume verleihen der Partner­schaft Dynamik, wirken motivierend und helfen dabei, auch herausfor­dernde Lebensabschnitte zu bewälti­gen. Selbst dann, wenn sie den An­schein haben, sich zumindest zu­nächst nicht realisieren zu lassen. Sich für die Träume des Anderen zu interessieren, bedeutet, ihn wahrzu­nehmen und zu lieben. Bereits dies tut der Beziehung gut.

Auch wenn zum Beispiel die gros­se Reise finanziell und wegen der kleinen Kinder derzeit unmöglich scheint; die Vorstellung kann bereits jetzt schon motivieren, monatlich Geld dafür zurückzulegen und so ei­nen gemeinsamen ersten Schritt für deren Erfüllung zu tun. Und wer hin­dert Sie schon daran zusammen in Bildbänden Ihres Traumlandes zu stöbern oder einen Diavortrag zu be­suchen?

Möglichenveise bemerken Sie aber auch, dass es nicht nur die kos t­spieligen Träume sind, die Sie vor Augen haben. Manches lässt sich gar unmittelbar umsetzen. Die Grossel­tern warten vielleicht schon darauf. Ihr Enkelkind einmal wieder zu be­treuen, damit Sie ein Wochenende als Paar verbri ngen können. Gemeinsam den Nachthimmel mit den Sternen betrachten und zusammen träumen. Und nach dem Aufwachen sich an den Träumen erfreuen. welche Sie in Liebe bewahren.

Dieser Bericht ist im Wochenspiegel erschienen.
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